„Am Samstag schwere Gewitter mit Starkregen, dazwischen sonnige Abschnitte“. So lautete die Prognose der Meterologen. Trotzdem fanden sich, zur Freude der beiden Radtourenführen Gert Dietrich und Ernst Rücker, fünfzehn unerschrockene und zuversichtliche Radlerinnen und Radler bei blauem, nur leicht bewölktem Himmel an der Burgfriedenhalle ein.
Was die Gruppe nicht ahnte: Das Wetter kam genau so, wie vom Wetterbericht vorhergesagt.
Zunächst führte die Tour in angenehmem Sonnenschein nach Wüstenrot und Kleinerlach. Auf einer Anhöhe konnte der Blick zurück zum Steinknickle, nach Alt- und Neufürstenhütte sowie zum Wiedhof schweifen. In Großerlach wurde der Silberstollen „Gabe Gottes“ besichtigt.
Dieses Zeugnis aus dem Silberboom im Mainhardter Wald war 1773 angelegt aber, nachdem sich kein Silberfund einstellen wollte, bald wieder aufgegeben worden. Der renovierte und mit Beleuchtung ausgestattete Stollen gab interessante Einblicke in die Unterwelt. Insbesondere die starke Wasserführung durch den Sandstein überraschte. Zurück am Tageslicht richteten sich einige besorgte Blicke zum Himmel, an welchem dunkle Wolken aufzogen und ein rasch näher kommendes Donnergrollen zu vernehmen war. Die Hoffnung einzelner Teilnehmer, dem von Westen heraufziehenden Unwetter durch rasche Fahrt auf der nach Osten führenden Tourstrecke zu entkommen, wurde durch den einsetzenden Regen zerstört.
Trotz beschleunigter Fahrt zog am Wegrand noch ein kleines Kunstwerk die Blicke auf sich.
Die Bäume im Wald boten keinen Regenschutz und so wurden die Teilnehmer zwar langsam aber mit der Zeit vollständig durchnässt. Deshalb wurde entschieden, die Tour abzukürzen und, anstelle des geplanter Verlaufs auf schöner Strecke nach Wielandsweiler, eine steile Abfahrt zur Hankertsmühle im Rottal zu nehmen, direkt den Biergarten in Mönchsberg anzusteuern und in dem dortigen Zelt trockenen Unterschlupf zu finden. Kaum hatten sich die Radlerinnen und Radler bei Kaffee und Kuchen bzw. Bier und Grillwurst niedergelassen, öffnete der Himmel seine Schleusen und Starkregen rechtfertigte im Nachhinein die Entscheidung zur Abkürzung der Tour. Mit einem letzten Blitzeinschlag in unmittelbarer Nähe verabschiedete sich das Gewitter und zur Freude aller kam die Sonne wieder zum Vorschein.
Die Hälfte der Teilnehmer hatte jedoch genug vom Regen und entschied sich für die direkte Rückfahrt über Mainhardt nach Neuhütten. Die andere Hälfte wählte den Weg über die Hammerschmiede und das obere Rottal nach Wüstenrot. Die am Westhimmel bereits wieder erscheinenden Gewitterwolken verboten einen längeren Aufenthalt und so wurde zügig der letzte Abschnitt über Weihenbronn zum Ausgangspunkt in Angriff genommen, welcher nach 41 Kilometern erreicht war.
Die Radwanderführer bedanken sich bei allen Radlerinnen und Radlern, die sich durch die Wetterbedingungen den Spaß am Radeln nicht verderben ließen und an einer der nächsten Touren wieder teilnehmen wollen.